Geraten wir in eine Situation, in der wir sofort eine Antwort auf eine Frage geben sollen, kann uns das enorm unter Druck setzen. Das kann zum Beispiel in einem Meeting passieren, in dem uns eine neue Problemstellung geschildert wird oder eine recht komplexe Fragestellung aufkommt.
Im schlechtesten Fall möchte uns jemand auflaufen lassen, so dass wir gedrängt werden, eine Antwort zu liefern, die wir nicht ausreichend durchdacht haben.
In diesen Situationen hilft nur eines: Ruhe bewahren.
Ruhe bewahren und die Kontrolle übernehmen
Geraten wir in diese Umstände, sollten wir zuerst einmal versuchen, die Situation für uns zu gewinnen. Das kann mit den folgenden Schritten gelingen:
- Ruhe bewahren
- Sich Zeit zum Durchdenken der Fragestellung erbeten
- Gedanken sortieren
„Doch laß dich von Zweifeln nicht hin- und herreißen, sondern bei allem Streben denke an das, was recht ist, und bei allem Denken halte dich ans Begreifliche“
Marc Aurel (Selbstbetrachtungn, 4.B 22)
Ist die Fragestellung kompliziert, aber dennoch in einem absehbaren Zeitraum zu lösen, kann man dies noch in demselben Meeting machen. Andernfalls:
- Verschieben der Beantwortung erbeten
- Die unterschiedlichen Sichtweisen und Ideen bewerten
- Sich Zeit für die Beantwortung nehmen
Sind wir gestresst oder nicht fokussiert, werden wir keine guten Entscheidungen treffen.
Stehe zu deiner Meinung
Und jetzt Attacke.
Sind wir zu einer Lösung gekommen, dürfen wir keine Angst haben, diese auch zu vertreten. Auch solche Situationen werden wir meistern.
Oftmals wird es passieren, dass wir zu anderen Ansichten bzw. Schlussfolgerungen gelangen. Dann dürfen wir keine Angst haben, diese auch zu vertreten und dafür zu kämpfen.
Wichtig hierbei ist, dass wir auch weiterhin reflektieren und überprüfen, ob unsere Lösung passend ist, wenn sie von anderen Personen unter die Lupe genommen wird. Es kann sich immer herausstellen, dass man es noch verbessern kann. Doch dazu müssen wir weiterhin offen und aufnahmebereit sein.
„Zu zweierlei mußt du stets bereits sein; einmal nur so zu handeln, wie es dir die königliche Gesetzgeberin Vernunft um des Menschenwohls willen eingibt, und dann, deine Meinung zu ändern, wenn jemand dich dazu veranlaßt dadurch, daß er dich von einer unrichtigen Meinung abbringen will. Diese Meinungsänderung muß aber immer nur von der Überzeugung, daß sie gerecht oder gemeinnützig oder dergleichen sei, ausgehen, aber nie davon, daß sie Annehmlichkeiten oder Ruhm mit sich bringe.“
Marc Aurel (Selbstbetrachtungen, 4.B 12)
Was können wir daraus lernen:
- Herausfordernde Situationen helfen uns dabei, an ihnen zu wachsen und etwas zu lernen.
- Unsere Resilienz wird sich steigern.
- Ruhe bewahren, Zeit nehmen – unter Stress denken wir nicht schneller.
- Keine Angst haben, für die eigene Meinung einzustehen.
Und dabei eines nicht vergessen. Meistens ist die Lösung einfacher, als man zunächst annimmt.