Soll ich es tun, oder lieber nicht? Diese Frage stellen wir uns oft und stehen wir einem übermächtign Gegener gegenüber, würden wir wohl eher dazu tendieren, nicht anzugreifen und unser eigenes Leben dabei zu riskieren.

Oder vielleicht doch? Es könnte sich ja als eine gute Idee herausstellen.

Er verhielt sich unkonventionell und nutze jede Gelegenheit, die sich ihm bot.

Es braucht Zeit … und Disziplin

Aber warum funktioniert das nicht bei jedem von uns? Wieso scheinen manche Menschen einfach mehr Glück im Leben zu haben. Warum gehen sie immer wieder als die Gewinner hervor?

Aber ist das wirklich so? Oder wollen wir das nur gerne glauben?

Erfolge entstehen nicht über Nacht. Es bedarf mitunter vieler Jahre und unzähliger Versuche, bis sich der Erfolg einstellt. Geniale Ideen sind oft das Produkt unzähliger schweißtreibender Erfahrungen, die jede für sich dazu beitrugen, am Ende zu triumphieren.

Der Schauspieler Robert Downey Jr. war in den 1980er Jahren ein gefeierter Jungschauspieler, bevor er um 2000 herum mehrfach wegen Drogenbesitz in den Schlagzeilen war. Nachdem er mehrere Monate wegen wiederholtem Besitzes von illegalen Drogen im Gefängnis war, schaffte er es letztendlich vollständig clean zu werden und die sich ihm dann bietenden Chancen zu nutzen. Seitdem ist er einer der am meisten gefeierten Schauspieler und kann sich seine Rollen praktisch aussuchen.

Er hätte aufgeben können.

Doch das tat er nicht. Es nutzt die sich ihm bietenden Chancen und arbeitete jeden Tag daraug hin, die beste Version von sich selbst zu erreichen. Aus seinen Fehlern zu lernen und gestärkt hervorzugehen.

Es kommt darauf an, wie wir mit Niederlagen umgehen, wie wir die Rückschläge aufarbeiten und was wir tun, wenn wir eine Chance bekommen, Dinge wieder auf den richtigen Weg zu bringen.

“Halte dir den Unmut fern, laß deinen Eifer und deinen Mut nicht sinken, wenn es dir nicht gleich vollständig gelingt, jede einzelne Handlung mit deinen Prinzipien in Einklang zu bringen! Ist dir etwas mißlungen fange frisch von neuem an, zufrieden, wenn wenigstens die Mehrzahl deiner Handlungen der Menschennatur entspricht, und behalte lieb das, worauf du zurückkommst.”

Marc Aurel (5.B 9)

Augen aufhalten

Das Leben ist nicht berechenbar. Manchmal unfair und ganz sicher nicht planbar. Es passiert, was passiert.

Und das ist auch gut so.

Denn egal, was uns auch widerfährt. Sei es etwas Gutes oder etwas Schlechtes, jede Erfahrung kann dazu dienlich sein, aus ihr etwas zu lernen.

Ein Antrieb, Dinge zu verbessern, neue Wege einzuschlagen oder ganz von vorne zu beginnen.

“Schwierigkeiten stärken den Geist, wie die Arbeit mit dem Körper.”

Seneca

Doch wir müssen es auch zulassen. Gewillt sein, nicht aufzugeben und unser Leben in die eigene Hand zu nehmen.

Künstler machen das, wenn sie tagtäglich die Erfahrungen des Alltages in ihre Arbeit einfließen lassen. Positive und auch negative Erlebnisse mit ihrer Kunst vermischen und daraus einzigartige Werke erschaffen. Unternehmer handeln nach diesen Prinzipien. Chancen erkennen, aus Misserfolgen lernen und die Projekte angehen, welche sich in der verändernden Geschäftslage als vielversprechend erweisen.

Viele in unseren Augen erfolgreiche Menschen haben mehr Niederlagen einstecken müssen, als sie Erfolge feiern konnten.

Selbst in der schlechtesten Situation können wir versuchen, etwas Gutes zu erkennen, welches uns wieder aufstehen läßt.

Habe keine Angst. Niemand hindert dich daran, auch einmal zu scheitern. Die falschen Entscheidungen zu treffen oder Fehler zu machen. Es gehört dazu.

“Eine flüchtige Gelegenheit wahrzunehmen, setzt nicht nur Anwesenheit, sondern auch Wachsamkeit voraus; schau Dich daher nach einer solchen Gelegenheit um, und wenn Du sie erblickst, greif zu und arbeite mit allem Elan, mit allen Kräften darauf hin, Dich dieser Deiner Verpflichtungen zu entledigen.”

Seneca (3.Buch 22.Brief (3))

Risiken

Entscheidungen basieren immer auch auf Risiken oder sogar Unsicherheiten, welche wir nicht gänzlich mit z.B. Wahrscheinlichkeiten einschätzen können. Daher ist es von Vorteil, so viel wie nur möglich in Erfahrung zu bringen, um die Entscheidungsfindung zu erleichtern.

Nichts ist so ärgerlich, wie eine ungenutzte Chance.

“Überhaupt: kurz ist das Leben; den Augenblick muß man nützen mit feinem Sinn und rechter Tat und die Nüchternheit wahren auch bei der Erholung.”

Marc Aurel (4.B 26)

Chancen sind oft sehr spezifisch. Eingebettet in einen größeren Themenkomplex müssen wir bewerten, ob es sich lohnt diese umzusetzen. Da wir aber oft nicht über jedes Themenfeld alle notwendigen Informationen haben, müssen wir uns darum kümmern, an diese zu gelanden.

In der Regel begegnen uns Chancen in der Richtung Innen-nach-Außen. Um diese dann einschätzen zu können, müssen wir die folgende Punkte betrachten:

• Chance: Habe ich alle Informationen, die ich benötige, um eine Chance/Entscheidung zu verstehen? Vorgehensweisen, Konsequenzen, etc.
  Wenn nicht, müssen wir solange nachfragen, bis wir wirklich alles haarklein verstanden haben.
• Themengebiet: Habe ich das Wissen, welches es mir erlaubt, mit den Informationen, die ich zur Verfügung habe, eine Entscheidung zu treffen?
  Wenn nicht, arbeite ich mich tiefer in das Themengebiet ein.
• Zeit: Habe ich die Zeit, diese Chance zu ergreifen?
  Wenn nicht, dann sollte ich sie entweder verschieben oder überlegen, ob sie es mir wirklich wert ist, andere Projekte zu kürzen.

Viele Chancen kommen nicht ein zweites Mal. Wenn wir sie erkennen, sollte wir uns genügend Zeit nehmen darüber nachzudenken und sie dann zu ergreifen oder fallen zu lassen.

Und wenn wir uns gegen eine Chance entscheiden, ist das auch in Ordnung, denn wir haben nur ein Leben.